Wussten Sie, dass etwa alle vier Minuten in Deutschland eingebrochen wird? Die meisten Einbrüche finden vormittags statt, wenn Täter davon ausgehen, dass niemand Zuhause ist. Dadurch werden jährlich Sachschäden von Millionen Euro verursacht. Fenster zählen dabei zu den Bauelementen, die leider nicht nur Tageslicht und Frischluft ermöglichen, sondern auch einen Angriffspunkt darstellen. Um als zeitgemäß zu gelten, müssen sie also ein hohes Maß an Sicherheit aufweisen. Der Großteil aller Einbrüche findet über ungesicherte Fenster und Terrassentüren statt – erhöhen Sie jetzt den Einbruchschutz: Mit modernen und qualitativ hochwertigen Sicherheitsfenstern aus Kunststoff, Aluminium und Holz gewinnen Sie erheblichen Widerstand gegen Manipulationen von außen.

Vorbeugen und sicherer leben

In den eigenen vier Wänden bedürfen wir des höchsten Maßes an Sicherheit: Hier befinden sich unsere Liebsten, unser Hab und Gut sowie Dinge, die wir wertschätzen. Einbrüche hinterlassen nicht nur Spuren im Haus, sondern können auch fatale psychische Konsequenzen haben: Selbst nachdem alle Schäden im Haus behoben wurden, bleibt der Verlust des persönlichen Sicherheitsgefühls meist lange Zeit bestehen. Deshalb sind einbruchsichere Fenster von großer Bedeutung – handeln Sie, bevor es zu spät ist.

Während „einfache“ Fenster nur begrenzten Einbruchschutz leisten können, bereiten versiert ausgestattete Sicherheitsfenster unerwünschten Eindringlingen deutlich mehr Schwierigkeiten: Der Versuch, sie aufzubrechen oder auszuheben, erfordert viel Zeit und verursacht oft auch Lärm. Mit jeder erfolglosen Sekunde erhöht sich indes das Risiko für den Einbrechenden, erwischt zu werden. Die folgenden Faktoren spielen bei der Ausstattung und Montage dieser Fenster eine große Rolle.

Aufgerüstet vom Griff bis zum Beschlag

Beim Griff von Sicherheitsfenstern zählen nicht nur Optik, Haptik und Funktionalität: Um bessere Kontrolle zu garantieren, bietet sich ein Sicherheitsfenstergriff mit integriertem Schließzylinder als optimale Ausstattungsvariante an. Durch das Abschließen eines solchen Griffs erschweren Sie das Eindringen von außen und verhindern außerdem das unkontrollierte Öffnen von innen – beispielsweise durch Kinder. Individuelle Vorstellungen bezüglich Form und Farbe können Sie ebenso wählen wie das von Ihnen gewünschte Material.

Auch der Rahmen eines Fensters sollte gesichert werden – denn die meisten Einbrecher gelangen durch Aufhebeln ins Haus. Um dem vorzubeugen, können Sie Ihre Fenster mit Pilzkopfzapfen-Beschläge verriegeln, wodurch das Aufhebeln nicht mehr möglich ist und Ihre Fenster wesentlich einbruchsicherer werden.

Sicherheitsfenster zeichnen sich weiterhin durch komplexe Beschläge aus: Unterteilt nach verschiedenen aufsteigenden Widerstandsklassen, stellen diese jeweils höhere Sicherheitsstufen dar. Bei der Widerstandsklasse WK1 – auch unter RC1 für Resistance Class bekannt – nach DIN V ENV 1627 werden sowohl Griff- als auch Bandseite unten und oben mit Hilfe eines Sicherheitsschließzapfens und eines Sicherheitsschließstückes zusätzlich gesichert. Zudem verfügt ein Fenster dieser Sicherheitsstufe über einen Aufbohrschutz und eine Niveauschaltsperre, die eine versehentliche Fehlbedienung des Fensters ausschließt.

Bei der Widerstandsklasse WK2 (RC2) werden zusätzliche Mittelverriegelungen im Sicherheitsfenster installiert. Entscheidend sind bei allen verfügbaren Systemen verschleißfreie, hochwertige Komponenten. Zur Nachrüstung eignen sich z.B.:

  • Zusätzliche Verriegelungen
  • Abschließbare Griffe
  • Pilzkopfzapfen-Beschläge (verdeckt liegend)
  • Rollläden mit Hochschiebehemmung
  • Verschlussüberwachung

Die Widerstandsklassen

Statistiken zeigen, dass erfahrene Täter zu 71% durch Aufhebeln der Fensterprofile ins Haus gelangen. Laut des deutschen Forums für Kriminalprävention geben sie jedoch nach 2-5 Minuten auf, wenn der Einbruch ins Haus bis dahin erfolglos blieb. Es gilt also: Je länger Bauteile einem Einbruch standhalten, desto sicherer sind sie.

Der Einbruchschutz für Sicherheitsfenster und Sicherheitstüren wird nach DIN EN 1627 in verschiedenen Widerstandsklassen (WK) angegeben. Die Abstufungen richten sich nach Tathergang und Widerstandszeit:

WK / RC Widerstandszeit in Minuten Sicherheitsfenster geschützt vor
1 ca. 3 Körperliche Gewalt wie Tritte, Sprünge, Schulterwürfe und Herausreißen
2 mind. 3 Einsatz von Werkzeugen wie Schraubenziehern, Zangen oder Keilen
3 mind. 5 Ausbruchsversuch mit einem mittleren Stemmeisen oder Kuhfuß
4 mind. 10 Säge- und Schlagwerkzeuge wie Stemmeisen, Schlagaxt, Hammer und Meißel, sowie einer Akku-Bohrmaschine
5 mind. 15 Elektrowerkzeuge wie Bohrmaschine, Stichsäge oder Winkelschleifer
6 mind. 20 Leistungsfähiges Elektrowerkzeug wie Bohrmaschine, Säbelsäge, etc.

Verglasungen für sämtliche Sicherheitsstufen

Neben der üblichen einfachen Verglasung sind speziell für Sicherheitsfenster und -türen drei verschiedene Ausführungen von Sicherheitsglas erhältlich:

  • Einscheibensicherheitsglas
  • Verbundsicherheitsglas
  • Durchwurfhemmende Verglasung

Einscheibensicherheitsglas (ESG) verfügt über eine erhöhte Spannungsfestigkeit. So können Temperaturwechsel gut ausgeglichen werden und es kann Spannungsbrüchen im Fenster vorgebeugt werden. ESG kommt häufig bei Fahrzeugscheiben zum Einsatz, da es im Fall eines Bruchs in kleine, stumpfkantige Glaskrümel zerspringt und somit ein vermindertes Verletzungsrisiko bietet. Weitere Einsatzgebiete für Einscheibensicherheitsglas sind neben Fenster-Innenverglasungen auch Ganzglastüren oder Duschkabinen. Der Einbruchschutz wird durch ESG allerdings nicht erhöht, es bietet lediglich passive Sicherheit.

Verbundsicherheitsglas (VSG) verfügt hingegen über mehrere Floatglasscheiben, die mindestens einlagig mit starker, reißfester PVB-Folie verklebt werden. Die extrem robuste, zähelastische Bauweise verleiht der Verglasung umgangssprachlich auch die Bezeichnung „Panzerglas“. Sie wird bis hin zu schusssicherem Glas verwendet, ihre Wirkung wird durch die DIN-Norm EN 356 definiert: Die Kürzel der dort unterteilten Klassen beginnen mit dem Buchstaben P, gefolgt von einer Ziffer, die die Widerstandsklasse angibt. Der Buchstabe A kennzeichnet durchwurfhemmende, B durchbruchhemmende Verglasungen. Polizeilich empfohlen wird die Sicherheitsklasse P4A.

Die Folie hat dabei keine optischen Auswirkungen auf die Scheibe, erschwert das Einschlagen des Glasverbunds jedoch enorm. Darüber hinaus bleiben Scherben an der Folie haften, sollte die Scheibe doch zerstört werden. Somit dient VSG gleichzeitig der passiven wie aktiven Sicherheit. Verbundsicherheitsglas kann zuweilen mit dünnen Stromleitungen versehen werden: Dieses filigrane Netz fungiert dann als Alarmspinne, die sofort (lauten oder stillen) Alarm schlägt, wenn das Glas zerschlagen wird, und umgehend die Polizei informiert.

Durchwurfhemmende Verglasung stellt eine besondere Form von Sicherheitsglas dar: Sie wird durch das Fallenlassen einer Metallkugel mit einem Durchmesser von 10 cm und einem Gewicht von 4,11 kg auf das Sicherheitsfenster getestet. Dabei werden die Scheiben für das Sicherheitsfenster in verschiedene Beanspruchungsstufen unterschieden:

  • A1 sichert eine Fallhöhe von 3 Metern
  • A2 sichert eine Fallhöhe von 6 Metern
  • A3 sichert eine Fallhöhe von 9 Metern

Für in herkömmlichen Wohnsiedlungen gelegene Wohnhäuser genügt in der Regel eine Verglasung der Beanspruchungsstufe A1, um ausreichend Sicherheit zu gewährleisten. Bei entlegenen Ferienhäusern oder Wohnungen mit hohem Einrichtungswert empfiehlt sich eine höhere Beanspruchungsstufe. Die Preise für Sicherheitsfenster der Stufen A2 und A3 liegen dabei sehr nah bei einander.

Konstruktive Sicherheit

Neben seinem Einsatz in Fenstern wird Glas auch oft als Gestaltungselement in vielen Bereichen eingesetzt. Seien es Glasbausteine, begehbare Glasböden oder eine Glasdecke, hier gelten strenge Bauvorschriften, die sicherstellen, dass bei einem Glasbruch eine Absturzsicherheit und Resttragfähigkeit vorhanden ist. Einsatzgebiete sind zum Beispiel Glastreppen und Überkopfverglasungen.

Einbruchsicher sanieren und Zuschüsse der KfW erhalten

Einbruchschutz wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziell unterstützt.

Das Förderprogramm beinhaltet:

  • Einbruchhemmende Wohnungs- und Haustüren mitsamt Verglasung, einbruchhemmenden Türschlössern, Rollläden oder Fenstergittern
  • Einbruchhemmende Fenster und Fenstertüren mitsamt Rahmen, Sicherheitsglas, abschließbaren Griffen, Rollläden oder Fenstergittern
  • Alarmanlagen und Beleuchtungen für leicht zugängliche Fenster und Türen

Förderfähig sind Türen und Fenstertüren ab der Widerstandsklasse RC2 nach DIN EN 1627.

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