Fenster unter Denkmalschutz

Der Denkmalschutz muss nicht immer ein Hindernis für die Sanierung Ihrer Fenster sein

Historische Gebäude bestechen nicht nur durch ein schönes Erscheinungsbild, sie bilden auch ein wichtiges Kulturgut für die Allgemeinheit. Deshalb ist der Erhalt solcher Gebäude gesellschaftliches Interesse und gesetzlich geregelt. Die Denkmalpflege betrifft dabei nicht nur die Gebäude, sondern auch Details wie die Denkmalfenster. Ist die Funktionalität historischer Fenster und Haustüren beeinträchtigt, kann die gesamte Bausubstanz leiden. Hier muss eine grundlegende Sanierung der Haustüren und Fenster oder gar ein Austausch stattfinden.

Gründe für eine Fenstersanierung

Wer ein Fenster in einem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude austauschen oder eine Fensterinstandsetzung durchführen möchte, muss sich strikt an das Denkmalrecht halten und das Vorhaben mit der entsprechenden Kommune und der zuständigen Denkmalschutzbehörde abstimmen. Ziel ist immer, den Stil der jeweiligen Epoche zu bewahren und das spezifische historische Erscheinungsbild für die Allgemeinheit zu erhalten.

Mit speziellen Denkmalschutzfenstern, die sowohl die Vorgaben der Denkmalschutzbehörde erfüllen, als auch moderne Funktionen wie Wärmeschutz übernehmen, ist eine merkliche Verbesserung des Zustands möglich. Ein Austausch oder eine Restaurierung historischer Fenster ist lediglich dann erlaubt, wenn Funktion und Gebrauchsfähigkeit der Bauteile akut gefährdet oder bereits verloren sind.

Maßnahmen wie die Instandhaltung und die Fensterkonservierung sind in diesen Fällen als gescheitert zu betrachten und ganzheitliche Ansätze müssen verfolgt werden. Eine akute Gefährdung von Funktion und Gebrauchsfähigkeit liegt bei folgenden Gegebenheiten vor:

  • Schlechte Wärmedämmung durch poröse Dichtungen und dünnes Glas
  • Schäden am Material
  • Rahmen der Holzfenster verziehen sich und schließen nicht mehr richtig

Insbesondere wenn die Dichtigkeit nicht mehr gewährleistet ist und somit eine Schimmelbildung zu befürchten ist, kann gegebenenfalls sogar ein gesetzliche Pflicht zur Beseitigung der Mängel entstehen, um weiteren Schäden an der Bausubstanz vorzubeugen.

Was es bei Sanierungen im Denkmalschutz zu beachten gilt

Wichtig für den Denkmalschutz ist, dass sich neue oder restaurierte Fenster immer harmonisch in das Erscheinungsbild des Gebäudes fügen und dabei die jeweils spezifischen Merkmale der historischen Epoche aufweisen.

So sind viele Bauteile aus Holz, wohingegen häufig auch Eisen verwendet wurde. Kunststoff oder moderne Metalle wie Aluminium können deshalb als Materialien für Holzfenster im Denkmalschutz meist nicht eingesetzt werden.

Der Denkmalschutz zielt auf die Erhaltung des ursprünglichen Zustands ab.

Zu beachten sind im Denkmalschutz auch die historischen Details der jeweiligen Epoche, wie Beschläge aus Messing, Sprossen oder Elemente, die vernickelt ausgeführt sind. Auch die Verglasung muss eine historische Authentizität aufweisen: Gegebenenfalls müssen Antikglas, Buntglas oder Gläser mit geschliffenen und verzierten Oberflächen gewählt werden.

Grundsätzlich wichtig für den Denkmalschutz ist auch der spezifische Stil historischer Epochen, wie etwa abgerundete Segmentbögen des Historismus oder die asymmetrischen Formen des Jugendstils.

Restaurierung oder Fensteraustausch im Denkmalschutz

Um den Zustand historischer Fenster möglichst lange im Originalzustand halten zu können, sollten stets entsprechende Konservierungsmaßnahmen durchgeführt werden.

Diese Maßnahmen zum Denkmalschutz umfassen Reinigungs- und Pflegearbeiten.

Treten kleinere Mängel auf, können diese beseitigt und der Originalzustand historischer Elemente erhalten werden. Bei solchen kleineren Sanierungsarbeiten soll nur die Gebrauchsfähigkeit wiederhergestellt werden, damit die Schäden nicht irreparabel werden oder sogar auf das Mauerwerk übergehen.

Dabei ist wichtig, dass bei der Instandhaltung und Konservierung historische Techniken und authentische Materialien wie Leinölfarben, Kiefer, Lärche oder Meranti verwendet werden.

Damit die historische Authentizität erhalten bleibt, sollten zudem auch natürliche Alterungsspuren erhalten bleiben. Da eine Vielzahl historischer Fenster jedoch aus Holz und dieses im Gegensatz zu Aluminium und Kunststoff sehr witterungsanfällig ist, muss unter Umständen das gesamte Bauelement ausgetauscht werden.

Allerdings ist es heute im Bereich Denkmalschutz möglich, historische Stile sehr authentisch zu imitieren. Hier müssen die grundlegenden Formen berücksichtigt werden, etwa die Stulpbreite der Fenster. Wichtig ist dabei auch, das richtige Holz zu wählen. In Frage kommen etwa Kiefer, Lärche, Eiche oder Meranti.

Für den Austausch eines gesamten Fensters spricht, dass hierdurch nicht nur die authentische Optik wiederhergestellt wird, sondern das Fenster danach in der Wärmedämmung den Vorgaben der EnEV entspricht und auch in Sachen Schallschutz und Einbruchschutz ähnlich gute Werte aufweist wie Fenster und Haustüren aus Aluminium oder Kunststoff.

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